Jede Frau kommt in ihrem Leben an einen Punkt, an dem sie High Heels tragen muss. Viele Frauen tun dies freiwillig, doch viele haben auch Probleme, wenn es darum geht, die passenden Schuhe auszusuchen. Im Geschäft wird man fast erschlagen von der Vielzahl von Absatzhöhen, Absatzbreiten, geschlossenen und offenen Schuhen, oder der Höhe der Schäfte – von den einzelnen Schuharten ganz zu schweigen.
Natürlich muss der Schuh in aller erster Linie gefallen und passen, aber da fängt das Problem bereits an. Schick ist nicht immer bequem, und bequem nicht immer schick – auf den ersten Blick. Heutzutage gibt es nicht mehr nur das eine Schuhgeschäft im Ort, in das sie gehen können, sondern Sie haben die volle Auswahl. Zwischen Online-Shops, Outlets, Billiganbietern und Designerboutiquen gibt es mit Sicherheit auch ein Paar Schuhe, das Ihnen gefällt und passt.
Es gibt ein paar Grundregeln, die es Ihnen einfacher machen können, den perfekten Schuh für sich zu finden: in der Regel gilt, dass teurere Schuhe (nicht unbedingt Designerschuhe!) auch besser verarbeitet sind. Keine Angst, teuer heißt jedoch nicht gleich mehrere 100 Euro, sondern ein vernünftiger Preis, den sie in mit etwas Glück im Sale schon ab 20-30 € bekommen können. Die Innensohlen von Markenschuhen sind (im Gegensatz zu extrem billigen – wohlgemerkt nicht preiswerten, denn die sind ihren Preis eben nicht wert, – super Schnäppchen, bei denen die Klebefäden noch sichtbar sind und die nach Chemie stinken) bereits gepolstert und haben gegebenenfalls sogar eine mechanische Stoßdämpfung im Absatz eingebaut. Diese Stoßdämpfung kann die Gelenke, die beim Gehen auf High Heels außerordentlich beansprucht werden, schützen: besonders Knöchel, Knie, Hüfte und Rücken können sonst stark beeinflusst werden, speziell, wenn auch noch ein Ungleichgewicht durch eine große, schwere Tasche entsteht.
Vor allem „stabilere“ und ältere Frauen, oder aber solche, die bereits einen Halux Valgus („Krallenzehe“) oder Fersensporn haben, sollten darauf achten, welche Schuhe sie tragen, um ihren Bewegungsapparat zu schonen.
Ärzte raten davon ab, zu enge, oder zu hohe Schuhe zu tragen, egal, wie schick sie sind oder wie sexy Sie sich damit fühlen. Sind die Schuhe vorne zu eng oder zu spitz, kann sich auf Dauer der große Zeh unter die anderen Zehen schieben. Dieser sogenannte Hammer- oder Krallenzeh kann sehr schmerzhaft sein, und muss in schweren Fällen operativ korrigiert werden. Auch zu hohe Absätze können ihrem Körper schaden. Obwohl es keine festgelegten Grenzen gibt, wie hoch ein Absatz maximal sein darf, sind sich viele Ärzte jedoch einig, dass 10 – 13 Zentimeter nicht überschritten werden sollten. Die Frage lautet zudem, ob sie auf so hohen Absetzen überhaupt gehen können. „Sitzschuhe“ (weil man darin zwar sitzen, aber weder gehen noch stehen kann) sehen zwar mitunter wunderschön aus, sind aber äußerst gefährlich. Sie können leicht zu überdehnten Bändern, verstauchten Knöcheln oder sogar Knochenbrüchen führen. (Hierbei sind nicht nur die Beine und Füße gefährdet, sondern vor allem auch Handgelenke, die bei Stürzen verletzt werden können.)
Je größer die Auftrittsfläche, desto stabiler ist auch der Fuß. Das bedeutet, dass ein Keilabsatz sehr viel angenehmer und länger zu tragen ist, als Pfennigabsätze derselben Höhe, da der ganze Fuß belastet wird und nicht nur die Ferse und der Fußballen. Zusätzlich gilt, dass der Tragekomfort auch durch die Schuhart beeinflusst wird. Eine Sandale, die den Fuß nur dank zweier kleiner Riemchen über den Zehen und Ferse hält, ist sehr viel instabiler als ein Stiefel, der den ganzen Fuß samt Knöchel umfasst. Das heißt also, eine Sandale mit zehn Zentimeter Pfennigabsatz liegt auf dem unteren Ende der Sicherheits- und Wohlfühlskala, während Ankleboots mit Keilabsatz auf dem oberen Ende der Skala zu finden sind.
Leider sind klobige Keilabsätze jedoch nicht immer passend, etwa bei einer Hochzeit oder Gala mit Abendgarderobe. Aber auch dann gilt nicht automatisch Schönheit vor Schmerz. Fangen Sie rechtzeitig an, ihre Schuhwahl zu planen. Kaufen Sie nicht erst am Nachmittag vor der Veranstaltung Ihre Schuhe, sondern geben Sie sich Zeit, das perfekte Paar zu finden. Schon mit kleinen Absetzen (ca. 3 – 5 Zentimeter) können Sie elegant aussehen. Sie sollten die Schuhe auch eintragen, oder sich zumindest mit ihren Schwachstellen bekannt machen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Schwachstellen sind etwa: Druck auf dem kleinen Zeh, leichte Reibung an der Ferse etc. Diese sollten jedoch nicht toleriert werden, wenn Sie vor haben, den Schuh täglich zu tragen. In Ihren Schuhschrank für das alltägliche Leben sollten tatsächlich nur Schuhe wandern, die Ihnen zu 100 Prozent passen.
Denken Sie dabei auch bitte daran, nicht jeden Tag dieselben Schuhe zu tragen, sonder variieren Sie. Vor allem die Absatzhöhe sollte nicht täglich gleich sein, damit Ihre Sehnen in den Beinen nicht verkümmern. Investieren Sie auch in passende, flachere Schuhe, die einen Absatz von 2 Zentimetern nicht überschreiten, aber trotzdem ein Fußbett haben (also keine 10 Euro Ballerinas, bei denen Sie jeden Pflasterstein fühlen können).
Wussten Sie eigentlich, dass höhere Schuhe sogar bequemer sein können als niedrigere? Hierbei reden wir nicht nur von extrem flachen Schuhen, die gar kein Fußbett haben, oder Flip Flops. Für manche Frauen kann ein sieben Zentimeter Absatz sehr viel angenehmer zu tragen sein, als ein Absatz, der nur fünf Zentimeter hoch ist. Dies hat mit der Dehnbarkeit der Füße zu tun.
Welcher Absatz für Sie am geeignetsten ist, können Sie ganz einfach selbst herausfinden: legen Sie den Fuß hoch und strecken Sie die Zehen nach unten. Versuchen Sie dabei nicht wie eine Tänzerin das Maximum ihrer Dehnbarkeit zu erreichen, sondern lassen Sie die Zehen entspannt runter hängen. Es geht einfacher, wenn Sie dabei eine Freundin unterstützt, oder Sie sich hinlegen und den Fuß an die Wand lehnen. Messen Sie nun den Unterschied bzw. die Höhe zwischen Fußballen und Ferse und ermitteln Sie so Ihre optimale Absatzhöhe.
Wann ist die beste Zeit, sich neue Schuhe zu kaufen?
Die Antwort darauf muss natürlich lauten: neue Schuhe kann man immer kaufen! Aber gemeint ist damit die Tageszeit. Wer den ganzen Tag auf den Beinen ist, weiß, dass seine Füße am Morgen meist dünner sind als abends. Konkret heißt das, wer morgens Schuhe anprobiert und sie ein wenig eng findet, der wird mit Sicherheit abends keinen Spaß daran haben, sie zu tragen oder in ihnen zu tanzen. Auch auf gutes zureden á la: „die weiten sich schon noch mit der Zeit“ kann man sich nicht verlassen, denn das funktioniert tatsächlich nur bei Lederschuhen. Kaufen Sie deshalb Ihre Schuhe am Nachmittag, wenn ihre Füße schon einen halben Tag hinter sich haben und nicht mehr perfekt sind.
Kleine Tipps und Tricks:
Auf Festen oder Hochzeiten etc., muss frau damit rechnen, dass zu ihrem hübschen Kleid ein Paar Pumps am schönsten aussehen. Jedoch können sie auf Dauer die Laune schrecklich vermiesen, wenn man schon nach einer halben Stunde auf dem Empfang nicht mehr tanzen kann. Bringen Sie deshalb am besten einen Alternativschuh mit. Wenn Sie diesen in eine hübsche Tasche verpacken, und an der Garderobe abgeben (oder im Auto lassen) können Sie jederzeit Ihre Schuhe wechseln und müssen nicht in Ihren Folterwerkzeugen ausharren oder barfuß laufen. Es gibt auch sogenannte „Heimweg Schuhe“ bzw. Schuhe to go, (recht dünne Ballerinas, die sich klein zusammenrollen lassen und z.T. sogar in einer hübschen Hülle verkauft werden), die einem das Leben wirklich erleichtern können, wenn die Füße schmerzen und jeder Schritt einer Tortur gleichkommt.
Auch für Frauen, die im Berufsleben auf hohe Absätze nicht verzichten können, gibt es einen Tipp. Anstelle Ihre „schicken“ Schuhe bereits zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit zu tragen, verlassen Sie sich lieber auf ihre bequemen Sneakers oder andere (flache) Schuhe. Dinge wie Autofahren, die Bahn erwischen oder der Fußweg werden Ihnen viel leichter fallen – spätestens auf dem Heimweg. Beim Autofahren haben Sie zusätzlich den Vorteil, dass ihre Hacke oder aber die mit Leder oder Lack überzogenen Absätze nicht beschädigt werden, wenn sie auf die Kupplung oder das Gas treten. Tragen Sie Ihre Businessschuhe lieber in einer zusätzlichen Tasche, bis Sie sie brauchen und ziehen Sie sie erst im Büro an. Sie denken sich, dass weiße Tennisschuhe zum feinen Zwirn bestimmt fürchterlich aussehen? Klar, stilecht geht anders, aber in New York, Berlin und London sehen Sie haufenweise Frauen, die mit Rock, Strumpfhose und neon-bunten Laufschuhen unterwegs sind, um sich unnötige Qualen zu ersparen. Im Endeffekt muss es darum gehen, was IHNEN guttut. Denken Sie nicht an andere, sondern machen Sie, was Ihnen hilft, schmerzfrei durch den Tag zu kommen.
Sie haben sich für Lederschuhe entschieden, die aber doch irgendwie zu eng sind? Dann gibt es zwei gute Wege, um ihre neuen Schuhe ein wenig zu weiten. Für die erste Methode brauchen sie Wasser, eine alte Zeitung und zwei Geschirrhandtücher. Zerknüllen Sie einzelne Seiten der Zeitung und halten Sie sie kurz unter Wasser oder besprühen Sie sie mit einem Wasserzerstäuber. Die Zeitung sollte feucht aber nicht tropfend nass sein. Legen Sie sie nun auf ein Handtuch, bis sie genug haben, um ihren Schuh auszufüllen. Schlagen Sie das Handbuch zu, sodass keine Zeitungsseiten mit ihren Schuhen in Kontakt kommt (sonst kann sich Druckerschwärze übertragen). Stellen sie nun die Schuhe über Nacht an einen warmen Ort und lassen Sie das Papier trocknen.
Die zweite Methode, die etwas schneller geht, aber mehr Einsatz von Ihnen fordert, braucht einen Föhn und dicke Wollsocken. Machen Sie die Wollsocken nass und stülpen Sie sie über ihre Füße. Ziehen Sie nun ihre neuen Schuhe an und suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie die Schuhe leicht föhnen können (stellen Sie sich dazu am besten einen Hocker oder Stuhl hin, auf den sie einen Fuß platzieren können). Föhnen Sie nun vorsichtig, auf kleinster Stufe und weit entfernt vom Leder, Ihre Socken trocken. Mit beiden Varianten können Sie den Lederschuhen ein paar Millimeter Platz entlocken.
Bei allen Schuhen ist jedoch immer Pflicht: Geben Sie sich Zeit, sich an die Schuhe zu gewöhnen. Tragen Sie sie ein, bevor Sie einen ganzen Tag darin verbringen oder eine Nacht lang in ihnen tanzen wollen.
Außerdem gilt: was im Geschäft schon irgendwie ungemütlich ist, wird sie nicht froh machen, denn sie werden auch im Alltag unbequem bleiben. Wenn Sie ehrlich sind, und man alle „Schrankleichen“ zusammenzählt, die Sie eventuell schon gekauft haben, aber nicht mehr als fünfmal angehabt haben, hat man den Preis für ein gemütliches, teureres Paar zusammen. Nicht wahr?
Achten Sie auf Ihre Füße. Sie tragen Sie durchs Leben.